Die Suche nach drei verlorenen Ringen im Wasser des Soiner Sees
Folgender E-Mail-Text, über drei im Wasser verlorene Ringe, erreichte mich im August 2019. Dies war der Anfang einer meiner schönsten und emotionalsten Auftragssuchen:
Sehr geehrter Herr Rainbolt,
Über das Internet bin ich auf Ihren Artikel gestoßen. Gestern habe ich beim Baden im Soiener See leider drei goldene Ringe im Wasser verloren. Diese waren von meinem Vater und ich bin natürlich sehr sehr traurig darüber. Könnten Sie mir da weiterhelfen?
Mit freundlichen Grüßen
Verena H.
Was war passiert? Die Dame aus Starnberg hatte zusammen mit einer Freundin eine Bergwanderung in den Ammergauer Alpen gemacht. Nach der anstrengenden Tour wollten sich die beiden Damen noch beim Baden im Soiener See schön abkühlen. Doch leider blieb es nicht nur bei der wohlverdienten Abkühlung!
Die Finger von Frau H. waren durch körperliche Anstrengung zuvor noch etwas angeschwollen. Durch das doch relative kalte Wasser des Moorsees zogen sich die Blutgefäße der Finger wieder schlagartig zusammen.
Flupp, flupp, flupp rutschten die drei goldenen Ringe plötzlich nacheinander vom Ringfinger ins Wasser. Gleich drei Ringe waren im Wasser verloren. Das sofortige Nachgreifen nach den Schmuckringen und eine zweistündige Suche brachten leider keinen Erfolg, obwohl das Wasser an der Stelle nur maximal 1,10 m tief war und das Verlustgebiet sehr gut eingegrenzt werden konnte. Das Problem war, durch das Moor war das Wasser sehr trüb und am Grund extrem schlammig. Dadurch konnte nur nach den Ringen getastet, aber nicht gezielt gesucht werden.
Am nächsten Tag recherchierte die Dame im Internet und fand über meinen Zeitungsartikel „Sondengänger findet Ehering – und das war nicht sein erster wertvoller Fund“ meine E-Mail-Adresse heraus. Nach einem kurzen Telefonat verabredeten wir uns für den nächsten Tag am Soiener See und gingen direkt zur Verluststelle.
Da mein Metalldetektor wasserfest ist, konnte ich direkt mit der Suche beginnen. Nachdem ich zunächst ein Bierdeckel und Dosenverschlüsse herausgeholt hatte, hatte ich plötzlich etwas Goldenes in der Hand … der erste Ring. Frau H. staunte mich ungläubig an. Nachdem ich noch weitere Signale an derselben Stelle hatte, fasste ich zwei Mal nach und jedes Mal hatte ich einen Ring in der Hand. Als ich die Ringe schließlich der Dame übergab, fing Sie vor Freude an plötzlich an zu weinen und nahm mich dann in den Arm. Die drei wiedergefundenen Goldringe waren nämlich Erbstücke von ihrem verstorbenen Vater und neben dem reinen monetären Wert, von sehr hoher emotionaler Bedeutung.
So konnte ich diesmal mit meinem Metalldetektor nicht nur einmal sondern gleich dreimal Freude wiederschenken, denn alle guten Dinge sind ja bekanntlich drei! 🙂
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